Wilder-Kräuter-Salat-im Januar

07.01.2023

Es ist Januar  und der Garten sieht auf den ersten Blick karg aus.

Aber wie so oft, lohnt es sich genauer hinzuschauen.

Junge Blättchen der Knoblauchsrauke ( Alliaria petiolata) entwicklen sich ganz unten, gut geschützt in der Blattrosette und schenken uns erste Würze.

Schöne zarte Gundermannblättchen ( Glechoma hederacea )sind ebenfalls schon da- auch sie würzen und helfen der Lymphe und der Verdaung auf die Sprünge.

Wer genau hinschaut, und weiss, wo es im letzten Jahr gewachsen ist, entdeckt das erste Grün vom Scharbockskraut ( Ficaria verna ). Es ist immer nur in kleinen Dosen, und vor der Blüte zu verwenden. Und es enthält unglaublich viel Vitamin C.

Im Kies oder im Beet ( wenn ihr nicht zu gründlich gejätet habt ) noch eine Leckerei: das behaarte  Schaumkraut / Springerli Chruut ( Cardamine hirsuta ) das wunderbar nach Kresse schmeckt.   

So, jetzt brauchen wir aber noch etwas, was unsere Schüssel füllt und nahrhaft ist.                        

Wie wäre es mit den ersten feinen Blättern vom Löwenzahn ( Taraxacum officinale )? Je fleissiger ihr pflückt, desto kräftiger wachsen sie nach. Sie versorgen uns mit wertvollen Bitterstoffen, Mineralstoffen und Vitaminen. Und geben dem Salat ein kräfftiges Aroma.

Auch der Spitzwegerich ( Plantago lanceolata ) ist bereit: er schmeckt gut und stärkt unsere Selbstheilungskräfte. Also täglich ernten, solange die Böden schneefrei sind!

Üppig und vom Winter unbeeindruckt wuchert die Vogelmiere ( Stellaria media ) im Blumentopf. Wunderbar- sie bildet die Basis für unseren Salat, denn sie schmeckt mild und ein wenig wie Mais und ist ebenfalls sehr vitamin- und mineralstoffreich.

Nun werden die Kräuter gut gewaschen, trockengeschleudert und danach recht klein gezupft     ( sonst gibt es noch Bauchweh, wenn ihr noch nicht an pure Wildkräuter- Mahlzeiten gewöhnt seid ).

Ich esse den Wildkräutersalat gerne kräftig mit 1/2 fein geschnittenen Zwiebel und ein wenig Knoblauch gewürzt.

Und gehe dann gerne weiter in Richtung fruchtig ( mit fein geschnitteten Äpfeln oder Birnen oder Granatapfelkernen ) oder nussig ( mit angerösteten Sonnenblumenkernen, die ich mit etwas Sojasosse ablösche ).

Da ich die zwei auch immer noch im Garten finde, kommen bei mir eine ganz kleine geriebene Rande und eine grosse Topinamburknolle ( auch gerieben ) über den Salat.

Zum Schluss aus etwas Senf, feinem Essig und Öl, Salz und Pfeffer eine Sosse zubereiten.

Nun alles mischen und mit frischem Brot geniessen. Herrlich!